Jocheved Ritz-Olewski bei der Gedenkzeremonie anlässlich des Überlebendenbesuchs 2022, Foto: Jesco Denzel

 

Jocheved Ritz-Olewski mit Wilfried Wiedemann im September 2022, Foto: Jesco Denzel

 

Jocheved Ritz-Olewski mit Dr. Elke Gryglewski im September 2022, Foto: Jesco Denzel

 

Jocheved Ritz-Olewski (4.v.L.) beim Staatsbesuch des israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog im September 2022, Foto: Jesco Denzel

Aktuelles

Die Stiftung trauert um Jochevet Ritz-Olewski

Die Stiftung trauert. Mit großem Bedauern haben wir erfahren, dass Jochevet Ritz-Olewski, die Vorsitzende des Irgun Sherit Hapleta Bergen-Belsen in Israel am 10. Februar 2024 verstorben ist. Für den Irgun war sie Mitglied im Beirat der Stiftung. Jochi, wie sie von ihrer Familie und Freund_innen genannt wurde, war über viele Jahre eine engagierte Mitgestalterin der Erinnerung an den historischen Ort Bergen-Belsen, insbesondere das Displaced-Persons-Camp.

 

Jochi wurde am 15. März 1947 im Displaced Persons Camp Bergen-Belsen geboren. Ihre Eltern Rafael Olewski und Rachela Zelmanowicz-Olewski, die als polnische Juden verfolgt und am 15. April 1945 im KZ Bergen-Belsen befreit wurden, wanderten mit ihrer Tochter 1949 nach Israel aus. Dort wurde 1950 ihr Bruder Arie geboren. Später studierte Jochi Verwaltungsmanagement sowie englische und französische Kulturwissenschaften. Schließlich wurde sie stellvertretende Dekanin an der Open University in Israel, wo sie auch die Universitätszeitung herausgab.

 

Über mehrere Jahrzehnte engagierte sich Jochi für die Bergen-Belsen-Überlebenden und ihre Nachkommen in Israel – unter anderem im Verband der Bergen-Belsen-Überlebenden (Irgun Sh’erit Hapleta). Lange Zeit hatte sie dort den stellvertretenden Vorsitz inne und wurde im Januar 2022 zur Vorsitzenden ernannt, als erste Frau in der Geschichte dieses Verbands. Zusammen mit Arie als ihrem Stellvertreter vertrat sie den Irgun in den Gremien der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Jochi repräsentierte außerdem die im DP-Camp geborenen Kinder im Beirat der Stiftung. Regelmäßig waren Jochi und Arie mit Mitgliedern ihrer Familien in den vergangenen Jahren bei den Gedenkfeiern anlässlich des Jahrestags der Befreiung des ehemaligen KZ Bergen-Belsen.

 

Beide Geschwister gaben die noch im DP-Camp von ihrem Vater Rafael Olewski initiierte Zeitschrift „Unzer Sztyme“ in Israel heraus. Jochi war Chefredakteurin dieser Zeitschrift. Zuletzt lebte Jochi in Raanana, sie starb am 10. Februar 2024 an den Folgen einer schweren Erkrankung. Sie hinterlässt drei Kinder und acht Enkelkinder. Ihnen und ihrem Bruder Arie drücken wir unser tiefstes Mitgefühl für den Verlust der Mutter, Großmutter und Schwester aus.

 

Auch wir werden Jochi sehr vermissen.