Wissenschaftliche Tagung

Der Prozess der Wiedergutmachung von NS-Unrecht und die Folgen

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Ewige Zuchthäusler?! Entschädigung für Justizverurteilte und die individuellen sowie gesellschaftlichen Auswirkungen“ lädt die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel für den 27. Mai 2024 zu einer eintägigen Tagung nach Berlin ein. Die Veranstaltung richtet sich an Wissenschaftler:innen, Multiplikator:innen und andere Interessierte aus Hochschulen, dem musealen Bildungsbereich, Gedenkstätten und Archiven.

Im Zentrum stehen Fragen rund um den historischen und juristischen Prozess um Wiedergutmachung und Entschädigung der nationalsozialistischen Verbrechen. Welche Unterschiede gab es in verschiedenen europäischen Ländern hinsichtlich der rechtlichen Rahmensetzungen und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Wiedergutmachung und Entschädigung? Wie waren die individuellen Erfahrungen der Betroffenen? Welche Folgen sind bis heute in den Familien der NS-Verfolgten spürbar? Welche Rolle spielte die Wiedergutmachung im Rahmen der Transitional Justice? Wie kann die Geschichte der Wiedergutmachung von NS-Unrecht vermittelt und zur kritischen Auseinandersetzung angeregt werden?



Termin: 27. Mai 2024, 9:00 – 16:30 Uhr
Ort: frizzforum, Friedrichstraße 23, 10969 Berlin

 

Programm

 

09.00 Uhr    

Begrüßung und Einleitung
Jens Schley (Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft); Martina Staats (Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel); Dr. Andreas Grünewald Steiger (Wissenschaftlicher Beirat der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel; ehem. Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V.); Janna Lölke (Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel)

09.30 Uhr    

Panel I: Ewige Zuchthäusler, vergessene Helden oder anerkannte Opfer?
Moderation: Janna Lölke (Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel)

09:30 Uhr    

Dr. Johann Custodis (Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel): „Ewige Zuchthäusler?“ Entschädigungspraxis für NS-Unrecht in Norwegen

 

10:00 Uhr    

Dr. des. Friederike Apelt (Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel): „Und heimlich Kekse zu essen ist kein Widerstand“ – Anerkennung von NS-Unrecht und Entschädigung in den Niederlanden

 

10:30 Uhr    

David Paul (Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel): Alle im Widerstand? Entschädigung für politische Gefangene in Belgien

 

11.00 Uhr     

Kaffeepause

 

11.30 Uhr    

Panel II: Entschädigung und Erinnerungskultur aus der Perspektive verschiedener Länder und Gruppen

Moderation: Thorsten Fehlberg (Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung in Sachsen, Universität Leipzig)

11:30 Uhr    

Björn Stumm (Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL, Universität Trier):
Die Überlebenden der Vernichtungslager und die internationale Komponente der Wiedergutmachung am Beispiel der Wiedergutmachungsakte von Stanislaw Szmajzner

12:00 Uhr    

Dr. Marcus Roth (Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main):
Doppeltes Erbe – Der Konflikt um Wiedergutmachung, Restitution und Entschädigung in Polen nach 1944/45 und nach 1989/90

 

12:30 Uhr    

Prof. Hans Otto Frøland (Norwegian University of Science and Technology, Trondheim): Norway's WWII patriotic memory culture

 

13.00 Uhr    

Mittagspause

 

14.00 Uhr     

Panel III: Verschiedene Phasen und Ebenen der Entschädigung    
Moderation: Dr. Andreas Grünewald Steiger (Wissenschaftlicher Beirat der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel; ehem. Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V.)

 

14:00 Uhr    

Dr. Florian Grumblies (ZeitZentrum Zivilcourage, Hannover): Erste Hilfen und frühe Entschädigung für NS-Verfolgte in Niedersachsen und Hannover 1945-1953

 

14:30 Uhr    

Jörn Petrick (Themenportal „Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts“, Bundesarchiv Koblenz): Die Wiedergutmachung für frühere Bedienstete jüdischer Gemeinden und sonstiger jüdischer öffentlicher Einrichtungen

 

15:00 Uhr    

Uta Gerlant (Historikerin, Berlin): Die Entschädigung von NS-Zwangsarbeit

 

15:30 Uhr    

Kaffeepause

 

15:45 Uhr    

Prof. Dr. Peter Romijn (Wissenschaftlicher Beirat der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel; ehem. NIOD Amsterdam): Gleichgültigkeit und Entschädigung: Die niederländische 'Bystandergesellschaft' nach der Verfolgung

 

16:00 Uhr    

Abschluss und Ausblick
Martina Staats (Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel)

 

16:30 Uhr    

Ende

 

Das Projekt „Ewige Zuchthäusler?!“ wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Mehr Informationen zum Projekt unter: https://blog.projekt-ezu.de/

 

Anmeldung                   

Anmeldeschluss ist der 24. Mai 2024. Bitte melden Sie sich per Mail über diese Adresse an: Projekt.Entschaedigung@stiftung-ng.de

 

Kontakt

Projekt „Ewige Zuchthäusler?!“
Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel
Am Herzogtore 13
38300 Wolfenbüttel
Tel.: +49 (0) 5331 – 9355-010
E-Mail: Projekt.Entschaedigung@stiftung-ng.de