Presseinformation

Einweihung der Stele an der Gedenkstätte Braunschweig-Buchhorst am 13. Januar 2022

Nach der Zerstörung der Informationsstele an der Gedenkstätte Braunschweig-Buchhorst infolge eines mutmaßlichen Brandanschlags im Dezember 2021 setzt die jetzige Veranstaltung ein wichtiges Zeichen zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz.

 

Zur Einweihung der Informationsstele am Donnerstag, den 13. Januar 2022 werden begrüßen:

Martina Staats

Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Tobias Henkel

Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

 

Es sprechen:

Grant Hendrik Tonne

Niedersächsischer Kultusminister

Dr. Thorsten Kornblum

Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig

Dr. Elke Gryglewski

Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten

Ulrich Markurth

Präsident der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz

Gerhard Glogowski

Vorstandsvorsitzender der Braunschweigischen Stiftung.

 

Der Treffpunkt für die Veranstaltung ist der Parkplatz am Hotel Aquarius in der Ebertallee 44g, 38104 Braunschweig.

 

Hintergrund:

Der militärische Schießübungsplatz in der Braunschweiger Buchhorst wurde 1876 für die Garnison Braunschweig angelegt und bis 1962 genutzt. Während des Nationalsozialismus wurden im nördlichsten der erhaltenen Kugelfänge des Schießstandes mindestens 25 Soldaten und Zivilisten erschossen. Sie waren von der Militärjustiz bzw. dem Volksgerichtshof als Deserteure oder Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt worden.

Otto Kauffelt (1915–1940), Leo Pionke (1922–1944), Walter Siebert (1920–1944) und die „Nacht und Nebel“-Gefangenen Arnould van de Walle (1898–1944) und Marcel Wastelain (1906–1944) waren vor ihrer Hinrichtung im Strafgefängnis Wolfenbüttel inhaftiert. Eine Stele soll nun über die frühere Nutzung des Schießplatzes als Hinrichtungsstätte informieren und an das Schicksal der Opfer erinnern.

 

Projekt:

Die Informationsstele an der Gedenkstätte Braunschweig-Buchhorst ist ein Ergebnis des Forschungsprojektes „outSITE Wolfenbüttel. Das Strafgefängnis Wolfenbüttel und sein Netzwerk im Land Braunschweig.“, das mit einer Laufzeit von 2018 bis Ende 2021 an der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel angesiedelt ist. Ziel dieses Projektes ist die Erforschung, Dokumentation und Sichtbarmachung der Außenorte des Strafgefängnisses Wolfenbüttel zur Zeit des Nationalsozialismus, die über das ganze Land Braunschweig verteilt waren, vom Harz bis in die südliche Heide. Dabei handelt es sich in erster Linie um Außenarbeitsstellen und Außenkommandos, aber auch Haft-, Hinrichtungs- und Beerdigungsorte. Das Strafgefängnis Wolfenbüttel war somit als die zentrale Haftanstalt des ehemaligen Freistaates Braunschweig keine abgeschlossene Haft- und Hinrichtungsstätte, sondern in der Gesellschaft fest verankert. Durch die Aufstellung von insgesamt acht Informationsstelen, eine interaktive Medienwand im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte sowie eine begleitende Buchpublikation soll das Netzwerk historischer (Tat-)Orte sichtbar werden.

Das Projekt wurde gefördert durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Braunschweigische Stiftung und die Stiftung Zukunftsfond Asse.

 

Kontakte

Martina Staats
Leiterin der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel
Tel.: +49 (0) 5331 935501 10
Email: martina.staats@stiftung-ng.de

 

Stephanie Billib

Kommunikation und Veranstaltungen

Stiftung niedersächsische Gedenkstätten

Tel.: +49 (0) 5141 93355 13

Email: stephanie.billib@stiftung-ng.de