Wir möchten hiermit der Presseinformation widersprechen, die behauptet,
dass Israelis von der diesjährigen Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung von Bergen-Belsen am 5. Mai ausgeschlossen seien. Dies war und ist nicht der Fall: eine Kinderüberlebende von Bergen-Belsen aus Israel wird am Gedenktag beteiligt sein.
Der Termin der diesjährigen Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen wurde im vergangenen Herbst durch die Gedenkstätte gemeinsam mit dem Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen vorgeschlagen. Er wurde durch das verantwortliche Gremium, den Stiftungsrat, bestätigt. An der Entscheidung waren auch Vertreter*innen des Stiftungsbeirats, in dem Überlebendenverbände und zivilgesellschaftliche Organisationen und Stiftungen vertreten sind, beteiligt.
Es sind in diesem Jahr zwei Kinderüberlebende als Redende des Gedenktages beteiligt. Weiterhin gibt es einen Beitrag von Jugendlichen der hannoverschen jüdischen Gemeinde und selbstverständlich die Totengebete durch den Kantor derselben Gemeinde.
Die Ereignisse des 7. Oktober 2023 und ihre Folgen haben auch die Arbeit der Gedenkstätte Bergen-Belsen grundlegend verändert. Neben der Anteilnahme für alle Betroffenen in Israel haben sie uns vor Augen geführt, dass eine Gedenk- und Erinnerungsarbeit in Deutschland stärker aktuelle Bezüge aufgreifen muss, um eine gesellschaftliche Relevanz zu entfalten und ein Eintreten gegen u.a. Antisemitismus breiter in der Öffentlichkeit zu verankern.
Darum möchten wir bürgerschaftliches Engagement fördern sowie Gedenken als gesamtgesellschaftliche Aufgabe festigen und gestalten den Gedenktag in diesem Jahr auch mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen. Dies wurde im Vorfeld mit dem Land Niedersachsen, vertreten durch das Kultusministerium, und dem Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen als Mitveranstalter der jährlichen Gedenkveranstaltungen abgestimmt.